Zwischen den vorgeschriebenen „Service-Intervallen“ ist es notwendig, auch mal selbst nach seinem Zweirad zu schauen. Wichtige regelmäßige Prüfungen wie z.B. Reifenluftdruck, Kettenspannung, Beleuchtung und Flüssigkeitsstände sollten regelmäßig erledigt werden! Dann gibt es auch kein Problem mit der Hauptuntersuchung, welche alle 2 Jahre ansteht. Informationen hierfür findest du in deiner Bedienungsanleitung.
Wir empfehlen regelmäßig (ca. alle 2-4 Wochen bzw. 500-1000Km) mindestens folgendes zu prüfen:
Antriebskette:
Im Regelfall sollten man alle 500-800Km die Kette schmieren, den Durchhang prüfen und ggf. korrigieren. Abhängig vom Betrieb (mit oder ohne Sozius) muss der Durchhang ggf. auch angepasst werden!
Wichtig: nicht zu stramm spannen! Ist der Durchhang zu gering und das Bike federt ein, ist das Risiko groß, dass sich die Kette "verzieht" und danach nicht mehr gleichmäßig gespannt werden kann.
Verschleißprüfung: vor der Überprüfung der Kette muss der Durchhang korrekt eingestellt werden. Anschließend muss die Kette sauber abrollen, die Kettenglieder dürfen sich max. 1/3 der Zahnradhöhe anheben lassen.
Läuft die Kette mit klickenden Geräuschen, ruckartig, ungleichmäßig ab, die hinteren Kettenglieder lassen sich weit anheben und die Kettenräder sind ggf. schon verformt (so genannte Haifischzähne), sollte der Kettensatz erneuert werden.
Batterie:
siehe eigener Menüpunkt unter "Tipps & Tricks".
Bremsen:
Natürlich ein wichtiges Bauteil, welches immer zuverlässig seinen Dienst tun sollte!
Daher immer Bremsflüssigkeitsstand und Bremsdruck im Auge behalten. Bremsflüssigkeiten älter als 2 Jahre beinhalten Wasser, der Siedepunkt sinkt, und dies hat Auswirkungen auf Bremsdruck & Bremskraft.
Die Verschleißgrenze der Bremsbeläge ist in montiertem Zustand oft schwer zu erkenne. Dies idealerweise immer beim Reifenwechsel gleich mit prüfen!
Tipp für ABS-Fahrzeuge: Mehrmals jährlich bewusst und mit Vorsicht in den ABS-Regelbereich rein bremsen. Somit wird auch die Bremsflüssigkeit in der ABS-Pumpe "ausgetauscht" und die Korrosionsgefahr der ABS-Pumpe/Ventile sinkt!
Flüssigkeitsstände & Beleuchtung:
Kein großes Ding: Regelmäßiges Prüfen von Motoröl & Kühlflüssigkeit sind für Motor von großer Bedeutung! Zu viel, zu wenig oder falsches Öl schaden Motor & Kupplung! Auch die regelmäßige Kontrolle der Beleuchtungsanlage trägt zur Sicherheit bei.
Gabel / Federung:
Dieses Bauteil ist relativ wartungsfrei. Lediglich zur Vorbeugung von Korrosion kann man zumindest jährlich die möglichen "Einsteller" abschmieren und mal in alle Stufen verstellen und zum Schluss wieder auf die Ausgangstellung zurück stellen. Wichtig ist, dass die Gabel "dicht" ist und an den Simmerringen kein Gabelöl ausdringt. Dies kann dann auf die Bremsscheiben und Reifen tropfen, und da gehört kein Öl hin!
Reifen:
Ähnlich der Kette ist es auch ratsam, regelmäßig die Reifen auf Verschleiß (gesetzliche Mindestprofiltiefe = 1,6mm) und Luftdruck (bei kaltem Zustand) zu prüfen!
Für Reifenfreigaben, ca. Preise und Fotos etc. haben wir auf unserer Homepage eine Reifendatenbank. Siehe "Service/Reifen-Service".
Kleine Info am Rande: Wann gelten neue Reifen als nicht mehr neu?
Reifen werden in der Regel so entwickelt und produziert, dass die Produkteigenschaften über die gesamte Lebensdauer erhalten bleiben. Jeder Reifen unterliegt dennoch einem Alterungsprozess, der auch bei der Lagerung auftritt. Großen Einfluss haben hierbei UV-Licht, Ozonbelastung, Feuchtigkeit und Hitze etc. Durch unterschiedliche Profile, Gummimischungen und Konstruktionen verläuft die Alterung je nach Reifen unterschiedlich. Die Reifenhersteller fügen ihren Gummimischungen Substanzen bei, die eine Alterung verzögern. Wenn ein Reifen fachgerecht gelagert ist, behält er auch nach mehreren Jahren (bis zu 5 Jahre) seine volle Leistungsfähigkeit und kann als neuwertig gelten.
Die Altersgrenze liegt allgemein bei 10 Jahren. Danach sollte ein Reifen nicht mehr montiert und verwendet werden. Sollte ein Hersteller abweichende Empfehlungen aussprechen, sind diese zu beachten.